Ein Weckruf zum Sprachunterricht mit Ordnungsstruktur:
Sprache schafft Erkenntnis. Ohne Erkenntnis gibt es kein Lernen.
Das Sprachenlernen muss daher Orientierung vermitteln.
Die alten Grammatiker lagen nicht grundsätzlich falsch, indem sie Tabellen errichteten. Aber heute müssen wir diese äußere Ordnung in eine innere übertragen. Denn wir unterrichten Menschen, deren (erst)sprachliche Verankerung oft nur sehr oberflächlich ist. Ohne strukturelle Klarheit kein Erkenntnisgewinn, also auch kein Lernen.
Seit Jahrzehnten wissen wir durch Neurowissenschaft, Sprachforschung und Pädagogik, wie Lernen funktioniert. Wir wissen, dass Sprache Struktur braucht, dass Verstehen durch Muster entsteht, nicht durch bloßes Wiederholen. Und doch hält sich eine Praxis, die auf Lautieren, Silbendrehs und lexikalisches Raten setzt, nur weil sie „üblich“ ist.
Bildung wird ideologisch, wenn sie sich gegen bessere Erkenntnisse abschottet. Dann wird Schule zur Trägerin einer struktureller Desorientierung, die Erkenntnis verhindert.
Das Grammatikkarussell antwortet auf die Orientierungslosigkeit unserer Zeit mit einer neuen Form von Struktur:
* klar im Satzbau,
* offen im Wortschatz,
* tragfähig im Denken.
Denn wo Sprache Halt gibt, wird Lernen zur Erkenntnis.