Position 1: Sprache & Demokratie


Ein sprachdidaktisches Plädoyer für Struktur, Orientierung und Teilhabe

Demokratie ist mehr als Wählen – sie ist Verstehen.
Wer nicht versteht, was beschlossen wird, kann sich dazu nicht verhalten.
Wer sprachlich ausgeschlossen ist, bleibt politisch machtlos – auch wenn er theoretisch Rechte hätte.

Bildung ist nicht das Recht auf Unterricht, sondern das Recht auf Sprachzugang zur Ordnung. denn wo dieser Zugang verwehrt oder entwertet wird, entsteht Raum für neue Machtausübung – nicht durch Argumente, sondern durch Lautstärke, durch Parallelstrukturen, durch instrumentalisierte Identität.

Das sind keine Einzelfälle mehr. In vielen europäischen Gesellschaften bilden sich sprachpolitisch abgeschottete Räume, in denen die dominierende Sprache des Staates nicht mehr als Trägersprache des Rechts akzeptiert wird. Dort wachsen neue lokale Machtstrukturen, getragen von Personen, die als „Vertreter der Gemeinschaft“ auftreten – nicht auf der Basis des Gemeinwesens, sondern auf der Basis sprachlicher Abkopplung.

Wer die Bildungssprache – in Österreich: Deutsch – nur noch als Hürde betrachtet, statt als Schlüssel, trägt dazu bei, dass sich demokratische Teilhabe auflöst.
Denn Sprache ist nicht elitär – außer wir lassen zu, dass sie es wird.

Position 01

Position 01:
Demokratie braucht Verstehen

Position 01

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Demokratie braucht Verstehen