Die Wirkung der Sprache wird oft unterschätzt:
Sie wird als Medium der Verständigung oder der Informationsbeschaffung, als dekoratives Beiwerk sozialer Begegnung verstanden.
Aber wer die Zusammenhänge von Politik und Wirtschaft durchleuchtet, erkennt: Sprache ist eine Waffe.
Sie ist das einzige Werkzeug, mit dem Menschen sich aus ihrer Ohnmacht erheben können,
individuell oder durch Zuruf zum kollektiven Sammeln. Wer Bildungssprache relativiert, erleichtert Manipulation.

Sprache ist Widerstand.
Wer keine Sprache hat, muss alles hinnehmen.


🔹 Was Sprache ermöglicht und verhindert

Sprache ist mehr als das Erlernen von Vokabeln.
Sie birgt Möglichkeit, Stellung zu beziehen, Dinge zu hinterfragen, Grenzen zu setzen.

Widerständigkeit beginnt dort, wo Sprache greift:

Widerstandskraft ist nicht das Erdulden des Unerträglichen.
Sie ist die Fähigkeit, in sprachlicher – weil gedanklicher – Klarheit bei sich zu bleiben, und die Gedanken aus mehreren Winkel beleuchten zu können.


🔹 Sprache als Fundament für Resilienz

Resilienz heißt nicht „unangefochten weiterzumachen“.
Resilienz bildet sich durch ein Verständnis der erkannten Prozesse.
Diese menschliche Analysefähigkeit ist an Sprache gebunden.

Ohne Begriffe kein Bewusstsein.
Ohne Sätze keine Selbststeuerung.
Ohne Sprache keine Stärke.


🔹 Konsequenz: Aufbau der Bildungssprache

Wenn Schule sich auf „Sprachkontakt“ oder „multilinguale Vielfalt“ beschränkt,
ohne Bildungssprache aufzubauen, beraubt sie Kinder ihrer wichtigsten Ressource:
ihres sprachlichen Rückgrats.


🔹 Sprache ist Widerstand und Widerstandsfähigkeit

Bildungssprache muss Allgemeingut werden,
da ansonsten die Eliten ihre Macht kontinuierlich ausbauen können.

Wer keine Sprache hat, ist ausgeliefert.

Sprache ist nicht das Ziel der Gesellschaft.
Sprache ist ihr Fundament.


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