Erläuterungen zur Methode
Inhaltsverzeichnis
Die Lernenden sollen:
- keine Aufgaben erhalten, die sie nicht überblicken können.
- die Aufgaben unmittelbar verstehen. Daher starten die Übungen immer mit ganz einfachen Worten.
- die Systematik der Sprache erkennen, indem sie den Wortschatz variieren.
- den Wortschatz möglichst frei wählen können, ohne den Lernschritt zu verlassen.
- maximale optische Hilfen erhalten, um fehlerhafte Sprachproduktion hintanzuhalten.
- genaues Schauen und Konzentration erlernen.
- durch Verschriftlichung Erlerntes festigen.
- keine Gedächtnisleistungen erbringen, solange diese dort nicht verankert sind.
- keine Sätze selbständig bilden, deren Grammatik sie nicht schon vielfach geübt haben.
Dafür bietet das Grammatikkarussell:
- Vorgabesätze mit klarer Grammatikstruktur (Satzkarten),
- umfassenden und zusammenhängenden Wortschatz (Nomen, Adjektive),
- valenzsortierte Verben,
- viele ergänzende Hilfsangebote (Zeichensprache).
Die Ideen des Grammatikkarussells fußen auf Überlegungen zu:
- Klarheit und Transparenz (Formen, Zuordnungen)
- Individualität und Selbsttätigkeit
- Lernwegen (spielerisch, haptisch)
- Wiederholung ohne Gleichheit (=> Extinktionslernen)
- fachlich fundiertem Grammatikaufbau
- Kleinschrittigkeit ohne Langeweile
- Leistungswille aufgrund Erfolgs
- und allem voran der Erfahrung im Unterricht.
Die Konzepte des Grammatikkarussells revolutionieren den Deutsch-als-Zweitsprache-Unterricht. Die darin enthaltenen Thesen verarbeiten die Ideen zu gehirngerechtem Lernen, dem Leseverstehen und der Individualisierung. Die Umsetzung erfüllt die Forderungen des Lehrplan 2023 und vieler anderer Institutionen (z.B. BIMM).
Sie widersprechen allerdings einer Reihe von Gepflogenheiten althergebrachter Methoden und etablierter Produkten bis hin zur Computernutzung, alle jenen Dingen, die für den Niedergang der Deutsch-Kenntnisse verantwortlich gemacht werden können. Immerhin schlagen sie seit Jahrzehnten den gleichen Weg ein, ohne eine Besserung der Situation herbeizuführen.
Die theoretischen Hintergründe und die Überlegungen zum Einsatz im Unterricht werden in den Themenheften (A-C) des Grammatikkarussells ausführlich erläutert.
- Im pädagogisch-didaktische Konzept werden die Hintergründe und die allgemeinen Gedanken zur Unterrichtsgestaltung dargelegt.
- Das Konzept der Wortschatzkarten beinhaltet die Strategien für die Arbeit mit den Wortschatzkarten, die durchaus ohne die Satzkarten verwendet werden können.
- Das Konzept der Satzkarten zeigt auf, wie die Satzkarten mit dem Wortschatz zu kombinieren sind und aufgrund welcher Merkmale der flexibelste Einsatz zu erwarten ist.
Nunmehr habe ich mich entschlossen, die Themenhefte in ihrer derzeitigen Form, das heißt in Überarbeitung für das Studium und den Selbstausdruck freizugeben. Die Zeit ist reif, dass sich mehr Lehrkräfte aus ihrer Überforderung befreien und mit dem Grammatikkarussell Entlastung erleben.
Jedem Satz liegt eine Struktur zugrunde, die für das Verstehen maßgeblich ist.
Auf den Satzkarten werden die Satzstrukturen so dargestellt, dass die zugrundeliegende Struktur “erkennbar” wird.
Damit die verbabhängigen Phrasen mit dem richtigen Kasus (Fall) erfolgen, sorgt ein Farbraster auf den Satzkarten für die Zuordnung.
Die Satzkarten werden mit den Verbkarten abgeglichen-
Nunmehr können beliebig viele Sätze gebildet werden, indem die Verben gemäß ihrer Valenz ausgetauscht werden.
Die korrekte Verwendung der Nomengrammatik ist über das Verdrängen des Plurals an den Rand der Karte abgesichert. Alle paarig oder normalerweise pluralisch genutzten Nomen werden im Singular wiedergegeben oder wurden aus dem Wortschatzvorrat ausgeschlossen.
Die Satzkarten 1 und 2 behandeln lediglich Aufgaben im Singular (des Subjektes).
Um den Zusammenhang und Zusammenklang zu gewährleisten, vermittelt ein Farb- und Zahlencode zwischen den Wortschatz- und Satzkarten.
Überall, wo die Logos der Gruppen wiedergegeben werden, kann der Wortschatz verwendet werden.
Diese einfachen Merkmale kommen kindlichen Lernern und auch Nicht-Alphabetisierten entgegen.
Die Bestandteile des Grammatik-Lernsystems
3000 Satzkarten
A6-Karten beidseitig beschriftet beinhalten Dialoge und monologische Schreibübungen. 1500 Karten sind bereits in den Satzkartenkoffern 1 und 2 erhältlich. Davon abgeleitet gibt es das Buchformat, Das Satzkartenbuch, sowie für Präsentationen: Das digitale Satzkartenbuch.
2400 Wortschatzkarten
1548 Nomenkarten ca. 65×65 mm, 45 Pronomenkarten, 368 Verbkarten ca. 65×85 mm , 180 Adjektive als Attributkarten ca. 65×65 mm und 228 Ergänzungskarten weisen mittels eines Farb- und Zahlencodes einen Weg zu einem logisch-semantischen Text.
Erhältlich sind Wortschatzkarten in verschiedenen Formaten: im Wortschatzkoffer, in der Wortschatzschachtel, sowie im Wortschatzkoffer+ (Plus) und der Wortschatzschachtel+(Plus). Die letzteren beinhalten die 2369 Karten des Gesamtwortschatzes.
Um den unterschiedlichen Unterrichtsformen zu begegnen, gibt es zusätzliche die Wörterbuchblätter, sowie die Wortschatzkarten im Kleinformat zum Selbstausschneiden. Für den Ergänzungswortschatz gibt es die Plus-Formate.
200 Grammatikkarten
Unzählige Zitate zum gehirngerechten Lernen könnten aufzeigen, dass das Grammatikkarussell eine Lösung für viele derzeit vorhandener Probleme ist. Eine Auswahl dazu finden Sie hier!
Link zu Zitaten und der Argumentation mit dem Grammatikkarussell.
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Der Grammatikaufbau beruht auf den Überlegungen der Generativen (Transformations-)grammatik.
“Die Generative Grammatik ist ein Satz von Regeln (Regelwerk), die aufeinanderfolgende Vorgänge beschreiben, durch die akzeptable Sätze einer gegebenen Sprache mechanisch produziert werden können. Bei der generativen Grammatik handelt es sich um eine Art Kochbuch zur Herstellung von Sätzen. Das Kochbuch listet sogenannte Phrasenstrukturregeln (s.u.) auf, um davon mögliche Sätze abzuleiten.” Sophisten GmbH , 2014
Damit die Regeln spielerisch angewendet werden können, gibt es ein Wortschatznetz, das nach einfachen semantischen Regeln gebündelt ist.
Um den Vorwurf zu entkräften, dass “[e]ine Person zum Beispiel, die vom Chinesischen überhaupt keine Ahnung hat, […] anhand einer chinesischen generativen Grammatik gültige chinesische Sätze konstruieren [könnte], obwohl die Bedeutung (Semantik) der Sätze von der Person, die die generative Grammatik benutzt, gar nicht verstanden wird (ebenda)”, wird jeder neuer grammatischer Inhalt mit einfachen Nomen und primären Nomengruppen eingeführt.
Danach wird die Satzstruktur (der Satzkarte) zur Bildung von Paralleltexten mit vordefiniertem Wortschatz (auf der Rückseite befindlich) freigegeben.
Damit den Anforderungen der Grammatik rechnunggetragen wird, werden die Verben nach ihrem bedingenden Kasus, ihrer Valenz, gruppiert.
Die Forderungen von BIMM und BMBWF und ihre Entsprechung
Das Grammatikkarussell erfüllt als einziges Lernmaterial die nachstehenden Grundsätze und ist die optimale Verbindung von Wortschatz und Grammatik, so lebendig und vielfältig wie das Leben selbst.
Das BIMM des BMBWF erklärt, dass
* “Grammatik und Syntax […] in ihrer Vermittlung nicht vom Wortschatz zu trennen [sind].
* Dabei werden neue Strukturen immer
* mit bekannten Wörtern erarbeitet und umgekehrt, jedoch nicht isoliert, sondern
* in einem kommunikativen und situativen Zusammenhang.
Für die Schülerinnen und Schüler gerade im DaZ-Anfangsunterricht ist es
* von großer Bedeutung zu erfahren und zu wissen,
* wozu Strukturen und Formen gebraucht werden,
* also welche kommunikative Funktion sie haben (z.B. Akkusativ: Ich nehme/esse/kaufe den Apfel.).
Die bewusste Wahrnehmung von und der bewusste Umgang mit einem sprachlichen Phänomen entspringen im besten Fall einer authentischen Kommunikation, die Anlass gibt, auf die Struktur zu fokussieren und sie explizit zu vermitteln (vgl. „Focus on Form“, Rotter, 2015). So werden implizites und explizites Lernen miteinander verknüpft.”
Link zum vollständigen Artikel (Hervorhebungen durch C.Kasem).
Um die Worte anschaulich zu machen, haben wir den Forderungskatalog des BIMM für sprachbewusste Lehrwerke herangezogen, um abzuklären, welche Kriterien durch das Grammatikkarussell erfüllt werden.
Es ergibt sich, dass fast alle Forderung des BIMM an sprachsensible Lehrwerke erfüllt werden, soweit das im Anfangs- bzw. DaZ-Unterricht überhaupt möglich ist. Denn der Forderungskatalog des BIMM wurde entlang von fachsprachlichen Werken errichtet, die eine fortgeschrittene Entwicklung der Deutsch-Kompetenz bereits voraussetzen.