Didaktische Prinzipien (sprachlich-methodisch)

  • Die Aufgaben sollen unmittelbar verstanden werden.

  • Die Übungen starten mit ganz einfachen Worten.

  • Die Systematik der Sprache wird durch Variation sichtbar.

  • Der Wortschatz darf möglichst frei gewählt werden, ohne den Lernschritt zu verlassen.

  • Vorgabesätze mit klarer Grammatikstruktur (Satzkarten).

  • Umfassender und systematischer Wortschatz (Nomen, Adjektive).

  • Valenzsortierte Verben.

  • Hilfsangebote wie Zeichensprache.

  • Kleinschrittigkeit ohne Langeweile.

  • Fachlich fundierter Grammatikaufbau.

  • Wiederholung ohne Gleichheit → Extinktionslernen.


Pädagogische Prinzipien (lernerzentriert, entwicklungsbezogen)

  • Keine Aufgaben, die Lernende nicht überblicken können.

  • Maximale optische Hilfen zur Fehlervermeidung.

  • Genaues Schauen und Konzentration werden geübt.

  • Erlerntes wird durch Verschriftlichung gefestigt.

  • Keine Gedächtnisleistung, wenn nicht ausreichend vorbereitet.

  • Keine Satzbildung ohne gefestigte grammatische Strukturen.

  • Individualität und Selbsttätigkeit.

  • Lernwege: spielerisch, haptisch.

  • Leistungswille entsteht durch Erfolg.

  • Erfahrung aus der Unterrichtspraxis als Fundament.

👉 Entdecken Sie die  Grundsätze aus den Themenheften A–C: kompakt, strukturiert und praxisnah.

➡️ Zentrale Thesen und Argumente

Kurzvorstellung
Individualisierung
Begreifen
Transparenz

STRUKTUR TRIFFT VIELFALT

Die Struktur ist das Allgemeine,
der Wortschatz das Persönliche,
und der Text das Unendliche.

Die drei Ebenen der Grammatik: Wort-, Satz- und Textgrammaik

DREI-EBENEN-MODELL

1. Wortgrammatik (lexikal-semantische Ebene)
Bezieht sich auf einzelne Wörter: Wortarten wie Nomen, Verben, Adjektive; deren Formen (z. B. Deklination) und Bedeutungsbeziehungen. 

2. Satzgrammatik (syntaktische Ebene)
Fokussiert auf den Bau einzelner Sätze: Wortstellung, Kasus, Satzglieder. Satzkarten mit Farbcodes und Kasuskennzeichnung machen die Struktur sichtbar und fördern kleinschrittiges, nachvollziehbares Lernen.

3. Textgrammatik (textkohärente Ebene)
Befasst sich mit mehreren Sätzen in einem Text – z. B. durch Dialoge mit klarer Struktur. 

👉 Lesen Sie mehr! 

STRUKTURGRAMMATIK:

Jedem Satz liegt eine Struktur zugrunde, die für das Verstehen maßgeblich ist. 

Auf den Satzkarten werden die Satzstrukturen so dargestellt, dass die zugrundeliegende Struktur „erkennbar“ wird. 

Satzstruktur und Valenz

VALENZGRAMMATIK:
Damit die verbabhängigen Phrasen mit dem richtigen Kasus (Fall) erfolgen, sorgt ein Farbraster auf den Satzkarten für die Zuordnung. 
Die Satzkarten werden mit den Verbkarten abgeglichen-

Nunmehr können beliebig viele Sätze gebildet werden, indem die Verben gemäß ihrer Valenz ausgetauscht werden. 

PLURALVERMEIDUNG:
Die korrekte Verwendung der Nomengrammatik ist über das Verdrängen des Plurals an den Rand der Nomenkarte abgesichert. Alle paarig oder normalerweise pluralisch genutzten Nomen werden im Singular wiedergegeben oder wurden aus dem Wortschatzvorrat ausgeschlossen.

Die Satzkarten 1 und 2 behandeln lediglich Aufgaben im Singular (des Subjektes). 

LOGISCHER ZUSAMMENKLANG:
Um den Zusammenhang und Zusammenklang zu gewährleisten, vermittelt ein Farb- und Zahlencode zwischen den Wortschatz- und Satzkarten.

Überall, wo die Logos der Gruppen wiedergegeben werden, kann der Wortschatz verwendet werden. 

Diese einfachen Merkmale kommen kindlichen Lernern und auch Nicht-Alphabetisierten entgegen. 

Die Bestandteile des Grammatik-Lernsystems

3000 Satzkarten – die Strukturen

Sie zeigen klar aufgebaute, wiederkehrende Satzmuster, die vom einfachen Aussagesatz bis zu komplexeren Strukturen reichen (z. B. Passiv, Nebensatz, Relativsatz). Lernende erkennen so nicht nur, was gesagt wird, sondern wie Sprache funktioniert – als System mit Regeln und Positionen. Die Satzkarten schaffen Orientierung, fördern Sicherheit und legen die Grundlage für selbstständiges Variieren.

Beispiele für die Satzkarteninhalte mit Vorder- und Rückseite

Details zu den Funktionen der Satzkarten und ihren Formaten finden Sie unter „Die Satzkarten“ oder auch im Prospekt: „Ihr roter Faden„.

Eine erweiterte theoretische Erklärung entnehmen Sie dem Themenheft C – Das Konzept der Satzkarten.  

Bald 3000 Wortschatzkarten – die Vielfalt

Die Wortschatzkarten ermöglichen das Einsetzen neuer Begriffe in bekannte Satzmuster – immer kontrolliert, aber frei wählbar. Durch ihre Systematik (z. B. nach Themen oder Genus) und visuelle Klarheit werden sie zum idealen Vehikel für Sprachproduktion. Ob für Alltag, Fachsprache oder Erzählanlässe: Der Wortschatz wächst mit – kontrolliert und lebendig zugleich.

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Details zu der Auswahl des Wortschatzes und dessen Formate finden Sie  unter „Das Wortschatznetz“ in der  dazugehörigen Erläuterung der Wortschatzwahl.

Eine erweiterte theoretische Erklärung entnehmen Sie dem Themenheft B – Das Konzept der Wortschatzkarten.  

200 Grammatikkarten – die Erklärung

Grammatikkarten richten den Überblick über zentrale Phänomene wie Zeiten, Fälle, Verb- und Pronominalformen. Die Karten ermöglichen kleinschrittiges Lernen ohne Überforderung und helfen Lehrkräften, gezielt zu steuern.
 
Die Grammatikkarten des Grammartikkarussells

Neurodidaktik:

  • Lernen braucht Emotionen (→ Limbisches System)

  • Wiederholung + Bedeutung = Gedächtnisbildung

  • Mehrkanaliges Lernen: visuell, auditiv, haptisch kombinieren

Generative Grammatik(Chomsky, ab 1950er)

  • Ziel: Beschreibung der Regeln, mit denen Sätze generiert werden können

  • Fokus: Struktur und Kompetenz (mentales Sprachwissen)

  • Zentrales Konzept: Syntaktische Regeln + Transformationen

Dependenzgrammatik(Tesnière, 1959)

  • Ziel: Darstellung der Abhängigkeiten zwischen Wörtern im Satz

  • Fokus: Verb als Zentrum – alle anderen Wörter hängen ab

👉 Lesen Sie mehr zu den Konzepten und Argumenten!

Ideen für die Praxis
3-Ebenen-Modell
3-M-Beispiel
Textgrammatik

Die Lehrplanentsprechung (BMB, BIMM)

Das Grammatikkarussell erfüllt als einziges Lernmaterial die nachstehenden Grundsätze und ist die optimale Verbindung von Wortschatz und Grammatik, so lebendig und vielfältig wie das Leben selbst. 

Das BIMM  des BMBWF erklärt, dass

* „Grammatik und Syntax […] in ihrer Vermittlung nicht vom Wortschatz zu trennen [sind]. 
* Dabei werden neue Strukturen immer
* mit bekannten Wörtern erarbeitet und umgekehrt, jedoch nicht isoliert, sondern
* in einem kommunikativen und situativen Zusammenhang.

Für die Schülerinnen und Schüler gerade im DaZ-Anfangsunterricht ist es 
* von großer Bedeutung zu erfahren und zu wissen,
* wozu Strukturen und Formen gebraucht werden, 
* also welche kommunikative Funktion sie haben (z.B. Akkusativ: Ich nehme/esse/kaufe den Apfel.).

Die bewusste Wahrnehmung von und der bewusste Umgang mit einem sprachlichen Phänomen entspringen im besten Fall einer authentischen Kommunikation, die Anlass gibt, auf die Struktur zu fokussieren und sie explizit zu vermitteln (vgl. „Focus on Form“, Rotter, 2015). So werden implizites und explizites Lernen miteinander verknüpft.“

Link zum vollständigen Artikel (Hervorhebungen durch C.Kasem).

40 Gutachten des BMB bestätigen mittlerweile, dass die Elemente des Grammatikkarussells dem Lehrplan 2023 entsprechen.

Um die Worte anschaulich zu machen, haben wir den Forderungskatalog des BIMM für sprachbewusste Lehrwerke herangezogen, um abzuklären, welche Kriterien durch das Grammatikkarussell erfüllt werden. 

Es ergibt sich, dass fast alle Forderung des BIMM an sprachsensible Lehrwerke erfüllt werden, soweit das im Anfangs- bzw. DaZ-Unterricht überhaupt möglich ist. Denn der Forderungskatalog des BIMM wurde entlang von fachsprachlichen Werken errichtet, die eine fortgeschrittene Entwicklung der Deutsch-Kompetenz bereits voraussetzen.