Zitate und Argumente
Diese Seite soll dazu dienen, Argumentationen aus der Fachliteratur für den Deutschunterricht und den Deutsch als Zweitspracheunterricht aufzugreifen und mit den Überlegungen des Grammatikkarussells abzugleichen.
Gegenüberstellung der Fachliteratur mit den Antworten des Grammatikkarussells
Lesen als Verstehensprozess
Zitat aus der Fachliteratur
Lesen und Leseverstehen
Lesen ist Verstehen. Wenn das Lesen von Texten nicht mit der Entnahme von Informationen einhergeht, kann nicht von Lesen gesprochen werden. Der überwiegend technische Vorgang des „Übersetzens“ von Buchstaben in Laute und dem Verschleifen zu Wörtern hat noch nichts mit der kommunikativ bestimmten Funktion des Lesens zu tun. (Erika Altenburg: https://dgls.de/archiv/lesen-ist-verstehen-von-erika-altenburg/)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Gestütztes Lesenverstehen
Um das Verstehen zu fördern, sind alle Karten klar beschriftet. Ziel der Textentlastung ist die Reduktion von Imagination, um den Lernprozess zu erleichtern. Die Bilder sind direkt mit dem Text verknüpft, statt sie im Kopf abzurufen – ein wichtiger Aspekt beim Sprachenlernen.
Auch in den Leseprodukten wie z.B. Leseleicht werden zunächst Genera mit einfachen, wiederholenden Sätzen behandelt, um den Lernenden Sicherheit im Verstehen zu geben und den Lernprozess zu unterstützen.
Schreiben nach Gehör ist schuld
Zitat aus der Fachliteratur
Schreiben nach Gehör schuld an LRS-Schwäche
Die Begründung, warum annähernd 31 % aller deutschen Schüler im Alter von 9-12 Jahren Angst vor schulischem Versagen haben, liegt nach Meinung der Autoren in den Methoden, die „Schreiben nach Gehör“ empfehlen. (Jansen/Streit/Fuchs: Lesen und Rechtschreiben lernen nach dem InraAct/Plus-Konzept, Springer-Verlag, 2012 S. 6)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Assoziationen zu Bild und Text
Im Grammatikkarussell wird den Lernenden kein Abrufen von Informationen aus dem Gedächtnis abverlangt. Stattdessen erfolgt die Assoziation mit konkretem Lernmaterial, was sicherstellt, dass keine falschen Muster miteinander verknüpft werden. So werden Hilfskonstruktionen effektiv in den Hintergrund gedrängt und der Fokus auf das richtige Sprachverständnis gelegt.
Genusverständnis an den Anfang stellen
Zitat aus der Fachliteratur
Verständnisprobleme der Praxis
Ein Satz in einem Text lautete: „Die Verkäuferin reichte einen Bademantel herüber, den die Kundin anprobieren wollte…“ Keines der Kinder einer fünften Klasse konnte das „den“ in Verbindung bringen mit „einen Bademantel“. (Erika Altenburg: https://dgls.de/archiv/lesen-ist-verstehen-von-erika-altenburg/)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Genusverständnis als Grundlage
Im Grammatikkarussell wird der Artikel in jeder Übungseinheit implizit mit jedem Satz geübt. Die Satzstrukturen sind nicht nur bildungssprachlich „überformt“, die Verbvalenzen werden gezielt ausgeschöpft und den Antwortsequenzen der Dialoge sind vollständig (keine Ellipsen). Dadurch wird sichergestellt, dass ein solides Verständnis der Zusammenhänge zwischen Syntax und Genus der Nomen langfristig aufgebaut wird.
Lesen mehr als Buchstabenkenntnis
Zitat aus der Fachliteratur
Kontraproduktives Lesen "üben"
Der methodische Weg, Lesen zu „üben“, indem Kinder einen unbekannten Text reihum laut vorlesen, ist für das Ziel des Text-Verstehens kontraproduktiv. Die Kinder bzw. Jugendlichen konzentrieren sich dabei auf den Rekodierungsvorgang und verlieren die Aufmerksamkeit für den Sinngehalt eines Textes (das Dekodieren). (Erika Altenburg: https://dgls.de/archiv/lesen-ist-verstehen-von-erika-altenburg/)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Lesen als integraler Prozess
Im Grammatikkarussell ist Lesen kein isolierter Prozess, sondern ein integraler Bestandteil jedes Unterrichts. Die Beschriftung der Bildkarten fördert kontinuierlich das Lesen, da Menschen von Natur aus neugierig sind und das Bedürfnis haben, den Inhalt der Karten zu entschlüsseln. Die Integration in Satzstrukturen verbindet das Lesen mit impliziter Grammatik und bietet den Lernenden ein Erfolgserlebnis, da sie durch die Variabilität Individualität entfalten können.
Satzbau als kollektives Muster
Zitat aus der Fachliteratur
Kategorien in der Schulgrammatik
Die schulische Grammatik muss Kindern ermöglichen, dabei zu Kategorien zu kommen, die sie verstehen und mit denen sie auch weiterhin umgehen können […]. Sie entscheidet nicht unter dem Gesichtspunkt der fachwissenschaftlichen, also linguistischen Systematik, sondern dem der lerntheoretischen Ergiebigkeit. (Bartnitzky, 2005, S. 15–16 zitiert in BIFIE ISBN 978-3-7011-7941-1)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Satzgliedarbeit von Anfang an
Das Grammatikkarussell vermittelt von Anfang an den Bezug zu den Kategorien von Subjekt und Prädikat als fundamentale Elemente der Satzstruktur. Im nächsten Schritt wird das Objekt (zuerst Akkusativ, dann Dativ) eingeführt. Die Satzkarten zeichnen sich durch eine klare Trennung von bestimmten und unbestimmten Paradigmen aus, die erst nach einer gewissen Festigung miteinander verglichen werden. Entscheidend für den Lernerfolg sind die Vorkenntnisse, die schrittweise aufgebaut werden – ohne die kein sinnvolles Weiterlernen möglich ist.
Die Effizienz des fehlerfreien Lernens
Zitat aus der Fachliteratur
Fehlerfreies Lernen ist effizienter
Experimente kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: Fehler werden im Gehirn gespeichert. Aus diesem Grund geht ein Lernen, bei dem keine oder nur sehr wenige Fehler gemacht werden, deutlich schneller als Lernen mit vielen Fehlern. (Jansen/Streit/Fuchs: Lesen und Rechtschreiben lernen nach dem InraAct/Plus-Konzept, Springer-Verlag, 2012 S. 13)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Lernen mit Vorgaben
Im Grammatikkarussell wird jedes Wort hinsichtlich seines Inhalts, der Orthographie, seiner Position im Satz und der dazugehörigen Grammatik vorgegeben. Durch diese präzise Struktur wird die Fehlerhäufigkeit von Anfang an minimiert. Dennoch bleibt das Ergebnis in hohem Maße individuell, da der Lernprozess durch die Interessen der Lernenden gesteuert ist.
Grammatik als Schlüssel zu Geregeltheit
Zitat aus der Fachliteratur
Ziel der Schulgrammatik
Die schulische Grammatik muss es den Kindern ermöglichen, mit konkreten Sprachgegebenheiten zu spielen, zu experimentieren, zu operieren – eben auf vielfältige Weise zu handeln mit der Absicht, etwas über Geregeltheit und Besonderheit sprachlicher Äußerungen herauszubekommen. (Bartnitzky, 2005, S. 15–16 zitiert in BIFIE ISBN 978-3-7011-7941-1)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Arbeit auf allen drei Ebenen
- Die Grammatik wird im Grammatikkarussell auf drei Ebenen unterrichtet:
der Wortgrammatik,
der Satzgrammatik und
der Textgrammatik.
Von Anfang an wird mit Satzmustern gearbeitet, die mit einem flexiblen Wortschatz befüllt werden. Das Arbeiten mit den Karten vermittelt die Regeln der Grammatik auf eine Weise, die dem kindlichen Mutterspracherwerb ähnelt, jedoch gezielt und vielfältig gefördert wird. Alle Äußerungen sind stets sprachlich korrekt und angemessen.