Zitate und Argumente
Diese Seite soll dazu dienen, Argumentationen aus der Fachliteratur für den Deutschunterricht und den Deutsch als Zweitspracheunterricht aufzugreifen und mit den Überlegungen des Grammatikkarussells abzugleichen.
Zitat aus der Fachliteratur
Ziel der Schulgrammatik
Die schulische Grammatik muss es den Kindern ermöglichen, mit konkreten Sprachgegebenheiten zu spielen, zu experimentieren, zu operieren – eben auf vielfältige Weise zu handeln mit der Absicht, etwas über Geregeltheit und Besonderheit sprachlicher Äußerungen herauszubekommen. (Bartnitzky, 2005, S. 15–16 zitiert in BIFIE ISBN 978-3-7011-7941-1)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Arbeit auf allen drei Ebenen
Die Grammatik wird auf den drei Ebenen
* der Wort-
* der Satz- und
* der Textgrammatik
unterrichtet.
Von Anfang an wird mit Satzmustern gearbeitet, die mit flexiblem Wortschatz befüllt werden. Das Hantieren mit den Karten vermittelt automatisch das Regelwerk ähnlich dem kindlichen Mutterspracherwerb vielfältig, aber gezielter.
Die Äußerungen sind immer sprachrichtig und angemessen.
Zitat aus der Fachliteratur
Kategorien in der Schulgrammatik
Die schulische Grammatik muss Kindern ermöglichen, dabei zu Kategorien zu kommen, die sie verstehen und mit denen sie auch weiterhin umgehen können […]. Sie entscheidet nicht unter dem Gesichtspunkt der fachwissenschaftlichen, also linguistischen Systematik, sondern dem der lerntheoretischen Ergiebigkeit. (Bartnitzky, 2005, S. 15–16 zitiert in BIFIE ISBN 978-3-7011-7941-1)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Satzgliedarbeit von Anfang an
Das Grammatikkarussell vermittelt von Anfang an den Bezug zu den Kategorien von Subjekt und Prädikat als Pfeiler der Satzstruktur. In einem weiteren Schritt wird das Objekt (Akkusativ, dann Dativ) eingeführt.
In den Satzkarten herrscht eine strikte Trennung von bestimmten und unbestimmten Paradigmen, die erst nach einer Festigung einander gegenübergestellt werden.
Maßgeblich für die Entwicklung sind die Vorkenntnisse, die schrittweise erworben werden, ohne die kein sinnvolles Weiterlernen möglich ist.
Zitat aus der Fachliteratur
Fehlerfreies Lernen ist effizienter
Experimente kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: Fehler werden im Gehirn gespeichert. Aus diesem Grund geht ein Lernen, bei dem keine oder nur sehr wenige Fehler gemacht werden, deutlich schneller als Lernen mit vielen Fehlern. (Jansen/Streit/Fuchs: Lesen und Rechtschreiben lernen nach dem InraAct/Plus-Konzept, Springer-Verlag, 2012 S. 13)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Lernen mit Vorgaben
Im Grammatikkarussell wird jedes Wort hinsichtlich Inhalt, Orthographie, Position im Satz und die dazugehörige Grammatik vorgegeben. Die Fehlerhäufigkeit ist daher schon im Vorfeld möglichst gering gehalten. Dennoch bleibt das Ergebnis maximal individuell.
Zitat aus der Fachliteratur
Lesen und Leseverstehen
Lesen ist Verstehen. Wenn das Lesen von Texten nicht mit der Entnahme von Informationen einhergeht, kann nicht von Lesen gesprochen werden. Der überwiegend technische Vorgang des „Übersetzens“ von Buchstaben in Laute und dem Verschleifen zu Wörtern hat noch nichts mit der kommunikativ bestimmten Funktion des Lesens zu tun. (Erika Altenburg: https://dgls.de/archiv/lesen-ist-verstehen-von-erika-altenburg/)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Gestütztes Lesenverstehen
Um das Verstehen zu fördern, werden alle Karten beschriftet. Die Entlastung der Texte zielt auf eine Reduktion der Imagination ab. Die Bilder sollen nicht im Kopf abgerufen werden, da sie dort zum Zeitpunkt des Sprachenlernens noch nicht sein können, sondern sie werden bildgestützt direkt am Text festgemacht.
Im Leseleicht werden anfänglich auch die Genera mit einfachsten, wiederholenden Sätzen abgehandelt, um Sicherheit im Verstehen zu generieren.
Zitat aus der Fachliteratur
Schreiben nach Gehör schuld an LRS-Schwäche
Die Begründung, warum annähernd 31 % aller deutschen Schüler im Alter von 9-12 Jahren Angst vor schulischem Versagen haben, liegt nach Meinung der Autoren in den Methoden, die “Schreiben nach Gehör” empfehlen. (Jansen/Streit/Fuchs: Lesen und Rechtschreiben lernen nach dem InraAct/Plus-Konzept, Springer-Verlag, 2012 S. 6)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Assoziationen zu Bild und Text
Im Grammatikkarussell wird von den Lernenden kein Abrufen aus dem Gedächtnis verlangt. Die Assoziationen sollen mit konkretem Material erfolgen. Damit werden keine falschen Muster miteinander verknüpft und Hilfskonstruktionen in den Hintergrund gedrängt.
Zitat aus der Fachliteratur
Kontraproduktives Lesen "üben"
Der methodische Weg, Lesen zu “üben“, indem Kinder einen unbekannten Text reihum laut vorlesen, ist für das Ziel des Text-Verstehens kontraproduktiv. Die Kinder bzw. Jugendlichen konzentrieren sich dabei auf den Rekodierungsvorgang und verlieren die Aufmerksamkeit für den Sinngehalt eines Textes (das Dekodieren). (Erika Altenburg: https://dgls.de/archiv/lesen-ist-verstehen-von-erika-altenburg/)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Lesen als integraler Prozess
Lesen ist im Grammatikkarussell kein eigener Prozess, sondern ein inhärenter Bestandteil jedes Unterrichts.
Die Beschriftung der Bildkarten ermöglicht es, dass konstant Lesen gefordert ist, da Menschen grundsätzlich neugierig sind und daher enträtseln wollen, was auf der Karte steht.
Die Integration in Satzstrukturen verbindet das Lesen mit impliziter Grammatik und dem Erfolgserlebnis der Individualität.
Zitat aus der Fachliteratur
Verständnisprobleme der Praxis
Ein Satz in einem Text lautete: “Die Verkäuferin reichte einen Bademantel herüber, den die Kundin anprobieren wollte…“ Keines der Kinder einer fünften Klasse konnte das “den” in Verbindung bringen mit “einen Bademantel”. (Erika Altenburg: https://dgls.de/archiv/lesen-ist-verstehen-von-erika-altenburg/)
Die Antwort mit dem Grammatikkarussell
Genusverständnis als Grundlage
Der Artikel wird implizit mit jedem Satz geübt. Die Satzstrukturen sind nicht nur bildungssprachlich überformt, sodass die Verbvalenzen sorgfältig ausgeschöpft werden, sondern sind in den Antwortsequenzen der Dialoge vollständig.
Damit wird abgesichert, dass hinkünftig ein sicheres Verständnis der Zusammenhänge der Artikelformen mit dem Genus vorhanden ist.